Vielleicht darf man das gar nicht laut sagen, aber nichts langweilt mich mehr, als einen ganzen Abend lang diese Standard Blues Rhythmen zu hören. Ihr wisst schon: Die Riffs, die man in den ersten Gitarrenstunden lernt, die jeder auf jeder Blues-Session spielt und aus denen (gefühlt zumindest) jeder ältere Rocksong besteht. Es habe Konzerte gesehen, da gleichen die Songs einander wie in Ei dem anderen. Einen typischen Vertreter eines solchen Standard-Blues-Riffs habe ich euch in Beispiel 1 notiert.
Ich habe früher viele Jahre in einem Rockabilly-Trio gespielt. Da diese Musik vom Blues abstammt, sind Riffs wie das eben gehörte natürlich an der Tagesordnung gewesen. Um nicht in langweilige Wiederholungen zu verfallen, habe ich mir gern Varianten für die typischen Blues-Begleitungen überlegt. In Beispiel 2 habe ich Double Stops in die Offbeats gelegt, um die Harmonik besser darzustellen.
Beispiel 2 |
Um immer neue Varianten zu finden, reicht es oft schon, wenn man mit dem Rhythmus ein wenig rumspielt und die Akzente woanders hinlegt (siehe Beipspiel 3).
Beispiel 3 |
Für Beispiel 4 habe ich den Abstand zwischen Basston und Double Stops noch vergrößert. Im Prinzip ist es dieselbe Idee wie oben, nur die Töne des A7-Akkords sind anders verteilt. Es lohnt sich immer, möglichst viele Griffvarianten für ein und denselben Akkord auszuprobieren und zu lernen. Zumindest geht es mir so, dass mit jeder Möglichkeit, die Töne eines Akkordes zu greifen, neue Ideen entstehen.
Beispiel 4 |
Beispiel 5 ist wieder eine rhythmische Variation der Vorgängeridee.
Beispiel 5 |
Und jetzt bist du dran: Schnapp dir die Gitarre und entwickle neue Ideen aus altbekannten Sachen.
PS: Ich habe die Beispiele ohne Plektrum nur mit Fingern gespielt. Sie funktionieren aber auch mit Hybrid Picking (Plektrum + Finger) ausgezeichnet. Mit dem Plektrum bekommen die Bassnoten noch ein bisschen mehr Attack. :-)
Kommentare
Kommentar veröffentlichen